Im Ranking der Nebeneinnahmen ihrer Abgeordneten stehen Parteimitglieder der Union und FDP ganz oben. Ob als Rechtsanwalt oder Unternehmer, sie verdienen kräftig dazu. Eigentlich braucht es das nicht, denn mit 10.000 Euro Diäten und einer steuerfreien Kostenpauschale von fast 5000 Euro werden sie im Monat gut ausgestattet. Warum dann hintenherum noch 250.000 Euro einstecken? Es wäre mir egal, wenn es um einen Autohandel ginge. Aber als Ärztin habe ich den Mangel an Schutzmasken hautnah mitbekommen. Meine Patienten sind durchweg arme Menschen, haben pro Monat wenig Geld zur Verfügung. Sie haben dafür gekämpft eine teure FFP2 Maske zu ergattern, die ihnen zuerst kostenlos angeboten, dann aber nicht ausgeliefert wurde. Monate mussten Sie warten, bis die Masken endlich über die Krankenkassen angeboten wurden.
Wir haben alle erwartet, dass „die Politik“ hilft und tätig wird. Es sollte schnell gehen, dafür haben viele Menschen, auch den CDU-Abgeordneten Löbel gewählt. Von „der Politik“ haben wir erwartet, dass in Pandemiezeiten alles für die Versorgung und den Schutz der Bürger getan wird. Natürlich nicht im Eigeninteresse! Warum hat der CDU-Mann nicht schnell gehandelt und die Masken kostengünstig in den Markt gebracht? Wir, die Verbraucher zahlen seine fette Provision über den Verkaufspreis – schändlich, in der Not.
Zu guter Letzt sitzt er auch noch sein Mandat bis August aus. Sechs Monate bringen nochmal 90.000 Euro mehr Geld fürs Nichtstun. Und wenn ich das Abgeordnetengesetz richtig verstehe, bringt die späte Mandatsniederlegung ihm wohl 250 Euro mehr Pension und fast 40.000 Euro Übergangsgeld. Eigentlich ohne Worte!
Christina Theobald, Ärztin