Nur auf Papier ein Grüner..

Lieber Manfred Kern,

kritische Bürgerinnen und Bürger, die es sich zur guten Gewohnheit machen, den Schwetzinger Stadtoberen bei ihrem Tun und Lassen etwas genauer auf die Finger zu schauen gibt es heute noch. Mündige Schwetzinger gibt es, auch wenn sie nicht Teil der Geschichtsschreibung werden. Anstatt unbeirrbare Idealisten und Vordenker kleinzureden, kommst du mit alten Kamellen. Du möchtest, dass Entscheidungsprozesse transparent gemacht werden. Du verachtest das jahrhundertealte Schwetzinger Ackerbürgertum und deren Cousins und Cousinen. Alla Hopp! Wen meinst du denn?

Du bist zwar auf dem Papier ein Grüner, aber hast viel mehr Potential. Schreib doch hin, was du wirklich willst. Ist es das Rothackersche Haus das für 20 Mio. zum „Spargelmuseum“ umgebaut werden soll, sind es die günstigen Wohnungen, die nicht gebaut werden, ist es der unnötige Durchgangsverkehr, sind es die fehlenden Fahrradwege, das nichtexistierende Kulturkonzept, das immer wiederkehrende Gerangel um das Capitol? Oder meinst du die Querspange in Friedrichsfeld, damit die S-Bahn schneller nach Heidelberg fährt? Vielleicht bedauerst du auch die nicht beantragten Mittel für eine Stadionsanierung – aber jetzt ist der Topf leer. Nun, du könntest auch über Schulsanierung und Ganztagsschule sprechen, über neue Kindergärten und digitale Ausstattung. Aber nein, du bejammerst die Gegenwart und beschwörst die Vergangenheit.

Ich will dir helfen. Lass uns die mündigen Bürger:innen suchen. Ich kenn einige mit dicken Hälsen und geplatzten Kragen. Rufe mich an. Dein Norbert SZ 8.5.22

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